Zuchtversuch Thor amboinensis

Meine 3 Thor-Damen entlassen regelmäßig Larven, die ich abfische.

 

Aufgezogen werden sie in einem Larvenkreisel, das hat sich bei der Zucht als gut erwiesen, die Larven befinden sich so immer in der Schwebe und die Häutung wird erleichtert.

 

Bei meiner Kreiselkonstruktion (Plagiat von mehreren anderen Kreiselbecken *pfeif*) kommt die Luft von außen in den Kreisel (die Schläuche führen außen um den Kreisel herum) und enden dann in Bohrungen im Kreisel. In meiner ersten Version waren die Schläuche im Becken verlegt, da blieben aber viele Larven hängen und starben.

Kommt die Luft von außen, kann nichts mehr hängen bleiben. Die Schläuche müssen aber sehr gut mit Silikon befestigt werden!

Meinen Kreisel (große Haribo-Dose) habe ich auf eine Glasscheibe geklebt, diese ist somit mobil und kann in verschiedene Becken gehängt werden. Für den Wasser Austausch ist hinten ein Artemiasieb eingeklebt.

Der Larvenkreisel
Der Larvenkreisel

Die Larven werden ca. 2-3 Stunden nach der Abschaltung der Beleuchtung entlassen, sie sammeln sich dann an einer hellen Lichtquelle, z.B. einer Taschenlampe, dann können sie sehr leicht abgesaugt werden.

Frisch entlassene Larve
Frisch entlassene Larve

Die Larven werden mit INVE 430-Artemia-Nauplien (sind die kleinsten und gehaltvollsten Artemia), Zoo- und Phytoplankton (aus der Flasche) gefüttert.

Mittlerweile teste ich auch ein Garnelenlarvenaufzuchtfutter, das kann man als Alleinfutter einsetzen, sich setze es für die ersten Tage aber zusammen mit den INVE-Nauplien ein.

Larve im Alter von 10 Tagen
Larve im Alter von 10 Tagen

Nach 2 Wochen haben sich die Thor-Larven zahlenmäßig schon reduziert, es sind aber immer noch welche im Kreisel.

Ich füttere weiterhin mit Artemia-Nauplien und diversen Plankton-Arten, in der Hoffnung, daß das passende dabei ist.

Mit dem bloßen Auge betrachtet, sind sie schon gewachsen.


Mittlerweile sind die Larven 4 1/2 Wochen alt, haben sich aber noch nicht umgewandelt.

Sie sind aber ordentlich gewachsen und fressen Unmengen an Artemia-Nauplien.

Ca. 30 Tage alt, im veralgten Larvenkreisel
Ca. 30 Tage alt, im veralgten Larvenkreisel

Nach 5-6 Wochen beginnt die Umwandlung (das kommt auf die Temperatur an, bei 25° dauert es länger, als wenn man das Larvenbecken bei einer höheren Temepratur betreibt). Die Larven sitzen nun schon am Boden, aber erst wenn das typische Thor-Muster vorhanden ist, ist die Umwandlung abgeschlossen. In diesem Stadium sterben noch mal recht viele Larven.


Ein paar Tage nach der Umwandlung, die einzig überlebende Garnele.

Ist jetzt nicht DER Zuchterfolg, aber stolz bin ich schon auf das kleine Thörchen.


Die kleine Thor-Garnele ist mittlerweile 4 Monate alt (ab Entlassung als Larve) und hat eine größe von knapp 1,5cm.

Sie lebt seit 4 Wochen im Algenaquarium und es geht ihr echt prima. Wenn sie was freßbares ergattert hat, zieht sie sich gerne in die Laurencia-Alge zurück, darin ist sie vor den großen Thor-Garnelen sicher.


Mittlerweile habe ich 3 kleine Garnelen durchgebracht, immer noch nicht DER Erfolg, aber meinen Bestand werde ich damit aufrecht erhalten können. Sie sind immer noch eher Einzelanfertigungen, aber ich gebe nicht auf und übe weiter.

 

Manchmal sind auch die Würfe nicht gut, entweder nur sehr wenig Larven oder Larven, die an der Oberfläche schwimmen, diese sterben dann meist innerhalb einer Woche. Manchmal entscheiden sie sich innerhalb der ersten 2 Tage doch unter Wasser zu leben, diese Larven entwickeln sich normal weiter.

 

Bei der Beleuchtung wird öfter geraten, die Beleuchtung seitlich anzubringen, einen Vorteil konnte ich nicht feststellen. Die Larven schwammen an der Oberfläche egal ob das Licht von oben oder der Seite kam.

 

Probeweise habe ich auch mal einen Aufzuchtversuch in einer umgebauten Breedingbox versucht, hat auch erstaunlich gut funktioniert, nur hingen die Nauplien immer in einer Ecke und das Aufzuchtfutter setzte sich sehr schnell am Boden ab.

Meine letzte umgewandelte Garnele war immer in der Breedingbox und nie in einem Kreisel.

 

Aktuell probiere ich einen geschlossenen Kreisel aus, da geht das anfangs zugesetzte Phytoplankton nicht so schnell verloren.